
Akiko Suwanai
Die japanische Violinistin Akiko Suwanai zählt zu den gefragtesten Künstlerinnen ihrer Generation. Ihre glänzende Karriere nahm ihren Lauf mit dem Gewinn des Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerbs 1990. Seit nunmehr 35 Jahren tritt sie in der Kammermusik auf dem höchsten Niveau mit internationalen Orchestern und Dirigenten auf.
Ihre Konzertsaison 2024/25 eröffnet Suwanai mit einer Rückkehr zum National Symphony Orchestra Taiwan unter Jun Märkl mit Max Bruchs erstem Violinkonzert, welches sie später in der Saison mit dem Gürzenich-Orchester Köln und Sakari Oramo auf einer Japantournee wiederaufnimmt. Weitere Höhepunkte markieren ihre Zusammenarbeit mit dem NHK Symphony Orchestra Tokyo unter der Leitung von Fabio Luisi auf einer Tour durch Asien und Europa mit Alban Bergs Violinkonzert. Dazu spielt Akiko Suwanai Mozarts fünftes Violinkonzert mit Finnegan Downie Dear und dem Swedish Chamber Orchestra sowie dem Sydney Symphony Orchestra unter Dmitry Matvienko. Bekannt für ihr breites Repertoire wird sie ausserdem Dai Fjukuras Doppelkonzert für Flöte und Violine mit dem Radio Filharmonisch Orkest und Karina Canellakis uraufführen. Weitere Aufführungen von zeitgenössischer Musik umfassen Toshio Hosokawas Genesis (2019) mit dem Gürzenich-Orchester Köln und Lost Horizons von Guillaume Connessons (ebenfalls 2019), wo es zur Zusammenarbeit mit dem St. Louis Symphony Orchestra und dem Dirigenten Stéphane Denève kommt. Ein weiteres grosses Werk der Spielzeit ist Antonín Dvořáks Violinkonzert, welches sie sowohl mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen (Paavo Järvi) als auch mit dem Singapore Symphony Orchestra unter der Leitung von Kahchun Wong spielen wird.
Die weltweit für ihre Aufführungen des klassischen Violinrepertoires gefeierte Akiko Suwanai veröffentlichte zwei Alben für Universal Music: 2024 erschien Brahms: The Sonatas for Violin and Piano, zwei Jahre zuvor J.S. Bach: Sonatas and Partitas for Solo Violin. Beachtung erfährt sie weiterhin für ihre meisterhaften Interpretationen weniger bekannter Werke sowie Neuer Musik. Suwanai hat etwa Kompositionen von Tōru Takemitsu mit dem NHK Symphony Orchestra Tokyo (P. Järvi) aufgenommen. Dazu spielte sie die Uraufführung von Peter Eötvös’ Seven beim Lucerne Festival unter Pierre Boulez im Jahr 2007 sowie bei den BBC Proms im Folgejahr, die Leitung hatte Susanna Mälkki. Akiko Suwanai hat ausserdem Erstaufführungen in Asien von bedeutenden neuen Stücken gespielt, darunter Violinkonzerte von James MacMillan, Esa-Pekka Salonen und Krzysztof Penderecki.
Im Jahre 2012 gründete Akiko Suwanai das in Tokio ansässige International Music Festival NIPPON, wo sie seitdem als Künstlerische Leiterin fungiert. Das zweijährlich stattfindende Festival präsentiert eine Auswahl an Gastorchestern und Kammermusikkonzerten; es vergibt Kompositionsaufträge und bietet die Bühne für Weltpremieren von japanischen wie internationalen Komponisten. Auf diesem Festival hat Akiko Suwanai Neue Musik uraufgeführt, darunter Karol Beffas Violinkonzert mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und Dai Fujikuras Pitter-Patter gemeinsam mit Boris Beresowski.
Akiko Suwanai spielt ein Instrument von Guarneri del Gesù, das Modell Charles Reade, eine grosszügige Leihgabe des japanisch-amerikanischen Sammlers und Philanthropen Dr. Ryuji Ueno.