Schaghajegh Nosrati
Debut beim Luzerner Sinfonieorchester am 15. Januar 2026
Geboren 1989 in Bochum, gilt als äusserst vielseitige Musikerin und konnte sich dank ihres hervorragenden Rufs als Bach-Interpretin schon früh als Konzertpianistin etablieren. Ihren internationalen Durchbruch erzielte sie als Preisträgerin des Leipziger Bachwettbewerbs 2014 – und insbesondere durch die kontinuierliche Zusammenarbeit mit Sir András Schiff, der die «erstaunliche Klarheit, Reinheit und Reife» ihres Bach-Spiels sowie ihr tiefes Musikverständnis lobt.
In den vergangenen Jahren trat die Pianistin an zahlreichen renommierten Spielorten auf, darunter beim Klavierfestival Ruhr mit einem Solo-Rezital in der Essener Philharmonie (als Vertretung von Daniel Barenboim), im Palais des Beaux-Arts Brüssel (Bozar), beim Lucerne Festival, in der Tonhalle Zürich, in der Koerner Hall Toronto, im Vancouver Playhouse, im Kennedy Center Washington, im Palau de la Música Catalana Barcelona, in der Berliner Philharmonie, der Wigmore Hall London sowie in der Carnegie Hall New York. In der Spielzeit 2022/23 war Schaghajegh Nosrati «Artist in Residence» im Beethoven-Haus Bonn und Solistin beim Beethoven-Orchester Bonn.
Einladungen führten sie zudem zu den Bochumer Symphonikern ins Anneliese-Brost-Forum. Beim Festival Bach Montréal konzertierte sie mit dem Festivalorchester unter der Leitung von Reinhard Goebel, und in der Bremer Glocke debütierte sie mit grossem Erfolg bei den Bremer Philharmonikern mit Mozarts Klavierkonzert KV 467.
Ihr Debüt im Pierre Boulez Saal Berlin gab sie 2019 als kurzfristige Vertretung des erkrankten Radu Lupu; 2022 erfolgte die Wiedereinladung. Auf dem Programm stand diesmal «Das Wohltemperierte Klavier, Buch 1» von J. S. Bach – jenes Werk, das sie im Jahr zuvor im selben Saal für eine CD-Produktion eingespielt hatte.
Ein weiterer Höhepunkt in ihrer bisherigen Karriere war 2018 die gemeinsame Tournee mit Sir András Schiff und der Cappella Andrea Barca mit Aufführungen von Bachs Konzerten für zwei Klaviere, unter anderem in der Elbphilharmonie Hamburg, im Musikverein Wien, in der Tonhalle Düsseldorf und im KKL Luzern.
2017 begab sich Schaghajegh Nosrati erstmals auf eine mehrwöchige China-Tournee, bei der sie gefeierte Debüts in Beijing, Shanghai und weiteren Grossstädten gab.
Bislang sind acht CDs mit der Pianistin erschienen. Ihre Diskographie umfasst Werke für Klavier solo sowie Orchesterwerke von J. S. Bach, Joseph Haydn, Charles Valentin Alkan und Anton Rubinstein. Ihre 2022 erschienene Aufnahme von Bachs «Wohltemperiertem Klavier, Buch 1» (Label: CAvi) wurde im 4. Quartal 2022 mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet – ebenso ihre erste Kammermusik-CD «Morgenwind» mit dem Joolaee Trio (Label: GWK Records, Quartal 1/2025).
Neben ihrer solistischen Tätigkeit ist Schaghajegh Nosrati eine leidenschaftliche Kammermusikerin – nicht nur im klassischen, sondern auch im Weltmusik-Bereich. 2022 gründete sie gemeinsam mit Misagh Joolaee und Sebastian Flaig das Joolaee Trio (Kamancheh, Klavier und Perkussion) und gastierte in dieser Formation u. a. beim Rudolstadt Festival, bei den Raderberg-Konzerten Köln, im Bremer Sendesaal, beim Schleswig-Holstein Musik Festival und beim Heidelberger Frühling.
Parallel zu ihrer Konzerttätigkeit engagierte sich Schaghajegh Nosrati früh in der Lehre. Von 2015 bis 2019 war sie Lehrbeauftragte an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Seit 2020 ist sie Assistentin von Sir András Schiff an der Barenboim-Said-Akademie in Berlin.