Fazıl Say

Debut beim Luzerner Sinfonieorchester am 9. Februar 2006

Mit seinem außergewöhnlichen pianistischen Können berührt Fazıl Say seit fast 30 Jahren Publikum und Kritiker gleichermaßen auf eine Weise, die selten geworden ist. Konzerte mit diesem Künstler sind andere Konzerte, sie sind direkter, offener, aufregender. Kurzum: Sie gehen direkt ins Herz. Das muss der Komponist Aribert Reimann gemeint haben, als er 1986 bei einem Besuch in Ankara mehr oder weniger zufällig das Vergnügen hatte, den damals 16-Jährigen zu hören. Sofort bat er seinen Begleiter, den amerikanischen Pianisten David Levine, an das Konservatorium der türkischen Hauptstadt zu kommen, und er tat dies mit den Worten, die seither alltäglich geworden sind: „Ihr müsst ihn euch anhören, der Junge spielt wie der Teufel“.

Fazıl Say erhielt seinen ersten Klavierunterricht von Mithat Fenmen, einem Pianisten, der bei Alfred Cortot in Paris studiert hatte. Fenmen – der vielleicht ahnte, wie groß das Talent des Jungen war – forderte seinen Schüler auf, zunächst jeden Tag über alltägliche Themen zu improvisieren, bevor er sich den notwendigen Klavierübungen und Studien widmete. In dieser Auseinandersetzung mit freien kreativen Prozessen und Formen wurde der Grundstein für das enorme Improvisationstalent und die ästhetische Haltung gelegt, die den Kern des Selbstverständnisses des Pianisten und Komponisten Fazıl Say bilden. Als Komponist wurde Fazıl Say u.a. vom Boston Symphony Orchestra, dem Orpheus Chamber Orchestra und der BBC, den Salzburger Festspielen, dem WDR, den Münchner Philharmonikern, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Wiener Konzerthaus, der Dresdner Philharmonie und der Fondation Louis Vuitton beauftragt. Sein Oeuvre umfasst fünf Sinfonien, zwei Oratorien, verschiedene Solokonzerte und zahlreiche Klavier- und Kammermusikwerke.

Fazıl Say erhielt seinen Feinschliff als klassischer Pianist ab 1987 bei David Levine, zunächst an der Musikhochschule „Robert Schumann“ in Düsseldorf, später in Berlin. Darüber hinaus besuchte er regelmäßig Meisterkurse bei Menahem Pressler. Seine herausragende Technik ermöglichte es ihm zudem bald, die so genannten Schlachtrösser der Weltliteratur mit erstaunlicher Souveränität zu meistern, und es war genau diese Mischung aus Subtilität bei Haydn, Bach und Mozart und virtuoser Brillanz bei Werken von Liszt, Mussorgsky oder Beethoven, die schließlich 1994 zu seinem Sieg beim Internationalen Wettbewerb „Young Concert Artists“ in New York führte. Fazıl Say ist in der Folge mit allen renommierten amerikanischen und europäischen Orchestern und zahlreichen großen Dirigenten aufgetreten und hat sich ein vielfältiges Repertoire erarbeitet, das von Kompositionen von Johann Sebastian Bach über die „Klassiker“ Haydn, Mozart und Beethoven bis hin zu romantischer und zeitgenössischer Musik reicht, darunter auch eigene Kompositionen für Klavier.

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