Debut beim Luzerner Sinfonieorchester am 3. Mai 2024
Håvard Gimse
Klavier
Debut beim Luzerner Sinfonieorchester am 3. Mai 2024
Klavier
Håvard Gimse ist einer der beliebtesten und bedeutendsten Konzert- und Aufnahmekünstler der nordischen Region. Sein sehr persönlicher Klang des Instruments, seine einfühlsame Herangehensweise und seine intelligente, investigative Programmierung haben zu zahlreichen Preisen und unzähligen begeisterten Kritiken geführt. Er wurde mit dem Diapason d’Or und Gramophone’s Editor’s Choice ausgezeichnet, unter anderem für seine jüngste Aufnahme mit dem Cellisten Truls Mörk. Gimses Spiel ist bei Plattenlabels wie Naim Audio, Sony Classical, Chandos, Simax, Naxos, Lawo, Fabra und Alpha-Classics zu hören. Seine Einspielungen vor allem des nordischen Repertoires wie der gesamten Klaviermusik von Sibelius oder ausgewählter Werke von Grieg oder Geirr Tveitt wurden als „das Beste auf dem Markt“ bezeichnet. Was Tveitt betrifft, so hat Gimse auch an der Rekonstruktion von Werken aus alten Live-Aufnahmen des Komponisten mitgewirkt, da viele dieser Partituren bei einem tragischen Brand verloren gegangen sind.
Wo immer er auftritt, versucht Håvard, Musik aus seiner Heimatregion mitzubringen. In dieser Hinsicht haben viele Orte in der Welt durch Håvards Spiel zum ersten Mal Musik sowohl von bekannten als auch von unbekannten Komponisten aus Norwegen, Schweden, Finnland oder Dänemark erlebt.
Håvard ist auf vielen der renommiertesten Bühnen der Welt aufgetreten, darunter die Wigmore Hall in London, die Carnegie Hall in New York, das Palais des Beaux Arts in Brüssels, das Concertgebouw in Amsterdam, der Konzertsaal in St. Petersburg, die Suk Hall in Prag und das Konzerthaus in Berlin. Zuletzt trat er in der Bridgewater Hall in Manchester zusammen mit dem Hallè Orchestra mit Beethovens 5. und in der Osloer Konzerthalle mit der Oslo Phil mit Bartok auf. Seine Aufführung und Aufnahme des zweiten Klavierkonzerts von Rachmaninow mit Maestro Petrenko während der Pandemie ist bis heute das bei weitem meistgesehene Video mit den Osloer Philharmonikern.
Neben all diesen großen Ereignissen ist Håvard seit seiner Kindheit immer wieder in vielen kleinen, lokalen Konzertsälen aufgetreten. Es gibt wohl keinen lebenden klassischen Künstler in Norwegen, der so viele Ecken seines Landes besucht hat, sowohl als Solist als auch als Co-Musiker. Seine lange Zusammenarbeit mit dem legendären Geiger Arve Tellefsen war dabei eine Inspiration, und im Laufe der Jahre hat Håvard ein hochinteressantes, breit gefächertes Profil entwickelt, indem er sowohl mit Volksmusikern wie dem Hardangerfiedler Knut Buen, dem Folksänger Arve Moen Bergset, dem Jazzsaxophonisten Bendik Hofseth oder Schauspielern wie Liv Ullmann und Lise Fjeldstad auftritt. Auch Freunde wie der Bildhauer Nico Widerberg und der Schriftsteller Levin Henriksen haben zu Gimses vielseitiger Arbeit beigetragen, die oft darauf abzielt, der Musik ein neues Publikum zu erschließen.
Håvard ist heute Ehrenbürger der kleinen Stadt Kongsvinger (östlich von Oslo), wo er geboren wurde und heute mit seiner Familie lebt. Hier begann er im Alter von 6 Jahren mit dem Klavierspiel und studierte später in Oslo (Prof. Bratlie), am Mozarteum Salzburg und an der Hochschule der Künste Berlin bei dem legendären Hans Leygraf. Sein letzter Lehrer war der berühmte tschechische Pianist Jiri Hlinka.
Gimses Sieg und 1. Preis beim Wettbewerb Jugend Musiziert in Frankfurt 1987 war der letzte Wettbewerb, an dem er teilnahm, aber der erste in einer Reihe bedeutender Auszeichnungen, die ihm zuteil wurden. Er gewann den Steinway-Preis 1995, den Grieg-Preis 1996, den Sibelius-Preis 2004, den norwegischen Kritikerpreis für seine Aufführung von Beethovens Cellosonaten mit Truls Mörk beim Internationalen Festival in Bergen 2011 und erst vor wenigen Monaten den „Lindeman-Preis“, der als die wichtigste musikalische Auszeichnung in Norwegen gilt.
In den nordischen Ländern ist Håvard als Konzertsolist mit fast allen großen skandinavischen Orchestern aufgetreten. Im Ausland konzertierte er mit den Symphonieorchestern von Baltimore, Atlanta und City of Birmingham, mit dem Royal Philharmonic in London und dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra sowie in jüngster Zeit mit dem Hallè Orchestra, dem Tokyo Philharmonic, den Prager Symphonikern, dem Konzerthausorchester Berlin, dem Frankfurter Rundfunkorchester und dem Belgian National Philharmonic Orchestra.
Neben seinen Auftritten als Solist hat Håvard sein ganzes Leben lang viel Kammermusik gemacht. Er war auf zahlreichen Kammermusikfestivals in der ganzen Welt zu hören, wo er mit vielen der bedeutendsten Musiker unserer Zeit zusammenarbeitete. Seine Erfahrung aus rund 40 Jahren auf der Bühne wird von anderen Musikern sehr geschätzt, und seine Fähigkeit, sich auf fast alle Arten von musikalischen Temperamenten einzustellen, ist selten. Er hat Kammermusikfestivals sowohl in Elverum als auch in Fredrikstad (das Mozart-Festival) geleitet, und sein fast 30-jähriger Beitrag zum Osloer Kammermusikfestival hat zu unzähligen denkwürdigen Konzerten mit weltbekannten Künstlern geführt.
Seit Ende der neunziger Jahre ist Håvard Gimse Teilzeitprofessor für Klavier und Kammermusik an der Norwegischen Musikakademie in Oslo, und seine Studenten aus allen Teilen der Welt führen alljährlich spezielle Projekte durch, bei denen sie in die Klaviermusik eines bestimmten Komponisten eintauchen und diese in öffentlichen Konzerten aufführen, die auch beim Publikum beliebt sind.
Darüber hinaus leitet Håvard die nationale Initiative für junge Klaviertalente und gibt Meisterkurse für Kinder an der Siljustøl Music Academy im Haus des Komponisten Harald Sæverud.