Neujahrskonzert – Le Grand Tour d’Europe
Sinfoniekonzert
Sinfoniekonzert
Franz von Suppé (1819 ‒ 1895)
Ouvertüre zur Operette «Leichte Kavallerie»
Joaquín Rodrigo (1901 ‒ 1999)
Concierto de Aranjuez für Harfe und Orchester
Richard Strauss (1864 ‒ 1949)
«Till Eulenspiegels lustige Streiche» op. 28
Karel Komzák II (1850 ‒ 1905)
«Bad’ner Mad’ln», Walzer op. 257
Maurice Ravel (1875 ‒ 1937)
«La Valse», Poème choréographique
Beginnen Sie das Neue Jahr mit einer fröhlich-nostalgischen, musikalischen «Grand Tour d’Europe» vom 19. ins 20. Jahrhundert. Ausgangspunkt ist Spalato, das heutige Split, wo Franz von Suppé geboren wurde. Allerdings mit wesentlich ambitionierteren, nämlich italienisch aristokratischen Taufnamen: Francesco Ezechiele Ermenegildo de Suppe. Seit 1835 lebte und wirkte er in Wien und gilt als Schöpfervater der Wiener Operette. Nicht unweit davon, nämlich in Baden bei Wien, hatte Karel Komzák II seine Wirkungsstätte ‒ ein genialer Kapellmeister des k.u.k. Infanterie-Regiments Nr. 84, der den Sommer über in Baden für die Sommerfrischler ‒ und vielleicht besonders für die jungen «Madʼln» ‒ Musik machte. Nicht für Kurkonzerte, sondern für die mondänen Konzertsäle der Welt schrieb Richard Strauss, bayerischer Zeitgenosse, «nach alter Schelmenweise und für grosses Orchester gesetzt» seinen «Till Eulenspiegel»: ein witzig-fröhliches Orchesterrondo mit einem einzigen Ziel, wie der Komponist gestand: «Ich wollte, dass die Leute im Konzertsaal ein- mal richtig lachen.» Das tun sie bis heute herzhaft. In seinem «Concierto di Aranjuez» entführt Joaquín Rodrigo sein Publikum in die Frühlingsresidenz der spanischen Könige auf den Höhen von Neukastilien, und die Musik evoziert dabei die spezifische Hofatmosphäre um die Wende zum 19. Jahrhundert. In die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg führt dann Ravels «La Valse» ‒ eine Apotheose und gleichzeitig ein letzter Abgesang auf den traditionellen Wiener Walzer aus einer nun definitiv untergegangenen Zeit.