Seine «Rhapsody in Blue» von 1924 entpuppte sich schnell als Publikumshit, und so liess der New Yorker George Gershwin, von so viel Erfolg beflügelt, nur ein Jahr später ein Klavierkonzert in F folgen. In seiner genialen Mischung aus klassischer Form und jazzigem Sound wurde auch dieses Stück ein Welterfolg. «Inzwischen verkörpern diese beiden Werke von Gershwin ganz grundlegend das Wesen amerikanischer Musik», sagt Jean-Yves Thibaudet. Und der Swing sei zentral für diese Musik: «Wenn man nicht swingt, spielt man auch nicht das Konzert in F. Es steht zweifellos zwischen zwei Stühlen, und ich mag diese Doppeldeutigkeit.» Doppeldeutig ist auch das zweite Werk in diesem Konzertprogramm: Es war der grosse Dirigent Otto Klemperer, der 1937 Arnold Schönberg in Los Angeles dazu überredete, das g-Moll-Klavierquartett von Brahms zu orchestrieren. Romantik im Klanggewand eines Zwölftonmusikers. «Ich hatte nur diesen Klang auf das Orchester zu übertragen, und nichts anderes habe ich getan», meinte Schönberg mit dem für ihn typischen Understatement. Wie auch immer, Otto Klemperer war tief beeindruckt und des Lobes voll: «Man mag das Originalquartett gar nicht mehr hören, so schön klingt die Bearbeitung.»