Kammermusik-Matinee 2
Wiener Klassik im Orchesterhaus
Wiener Klassik im Orchesterhaus
Franz Lehár (1770-1948)
Gold und Silber Walzer
Maria Theresia von Paradis (1759-1824)
Sicilenne
Fritz Kreisler (1875-1962)
Kleiner Wiener Marsch
Johann Strauss (1825-1899)
Furioso-Polka
Franz Liszt (1811-1886)
Noturno Nr. 3 Liebestraum
Schubert-Liszt-Suits
Soirées de Vienne Nr. 6
Richard Strauss (1864-1949)
Rosenkavalier Walzerfolge
Was wäre Wien ohne seine legendären Salons? Es gab sie bereits zu Mozarts und Beethovens Zeiten, die fürstlichen Stadtpalais der Lobkowitz oder Rasumowski, aber auch ein Metternichpalais und ein Schwarzenbergpalais. Hier fanden die tonangebenden Wiener Klassiker offene Ohren für ihre neuen Werke. Im Laufe der Zeit verschwanden die Fürsten mehr und mehr, und an ihre Stelle wuchs nun ein gehobenes Bürgertum mit entsprechend bürgerlichen Salons. Das hatte Auswirkungen auf die Musik, die nun «salonfähig» im eigentlichen Sinne sein musste: leicht konsumierbar und unterhaltsam. Lehárs «Gold und Silber»-Walzer zeigt allein schon im Titel diesen gesellschaftlichen Wandel an. Kreisler wiederum war ein echter Wiener und wusste, was der Salon liebte: seichte, schmelzende Geigentöne. Die servierte er wie kein Zweiter. Auch Franz Liszt liess sich von dieser Wiener Salonatmosphäre beeindrucken ‒ seine «Soirées de Vienne», höchst populäre Stücke, sprechen da Bände. Mit den «Rosenkavalier»-Walzern schuf Richard Strauss ‒ wie man heute sagt ‒ ein Fake: Das Werk spielt zur Regierungszeit Maria Theresias, also noch vor Mozarts Wiener Zeit ‒ und damals gab es überhaupt noch keine Wiener Walzer. Aber was sollte das Strauss kümmern? Sein «Rosenkavakier» wurde ein Welterfolg und ist es geblieben bis heute …