Kammermusik-Matinee 5
Wiener Klassik im Orchesterhaus
Wiener Klassik im Orchesterhaus
Franz Schubert (1797 – 1828)
Adagio und Rondo Concertante F-Dur für Klavierquartett D487
Richard Strauss (1864 – 1949)
Klavierquartett c-Moll op. 13
«Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne», heisst es in Hermann Hesses Gedicht «Stufen». Um einen besonderen Anfang ‒ und einen besonderen Zauber ‒ geht es auch in dieser Matinee: Werke von Schubert und Strauss, die sie in den Anfängen ihres kompositorischen Werdegangs schrieben, nämlich mit nur 19 Jahren. Jünglingswerke sozusagen. Schuberts Adagio und Rondo concertante ist eine besondere Rarität: sozusagen ein Klavierkonzert «en miniature», also nur mit Streicherbegleitung, was umso bemerkenswerter ist, als Schubert kein wirklich profilierter Pianist war und deshalb die Gattung des Klavierkonzerts nie berücksichtigt hat. Von Johannes Brahms ist der Ausspruch überliefert: «Früher hatten wir Genies und keine Stipendien, heute haben wir Stipendien. Aber wo sind die Genies?» Einmal jedoch war er anderer Meinung ‒ als es um Richard Strauss und dessen frühes Klavierquartett ging. Es erhielt 1885 den Ersten Preis im Kompositionswettbewerb des Berliner Tonkünstlervereins und konnte dank der persönlichen Fürsprache von Brahms in Meiningen uraufgeführt werden. Für Richard Strauss, den genialen Jüngling, zweifellos ein grandioses Erlebnis.