Kammermusik-Matinee 4
Wiener Klassik im Orchesterhaus
Wiener Klassik im Orchesterhaus
Anton Reicha (1770 – 1836)
Quintett für Horn und Streichquartett E-Dur op. 106
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)
Flötenquartett D-Dur KV 285
Hornquintett Es-Dur KV 407
Er stammt aus Prag, wurde im selben Jahr wie Beethoven geboren und hat mit diesem sozusagen Seite an Seite in der Kurfürstlichen Hofkapelle zu Bonn gespielt: der Flötist, Komponist und Musikpädagoge Anton Reicha. Mit Beethoven blieb er befreundet, besuchte mit ihm in Bonn Vorlesungen über griechische Literatur und kam ab 1802 sogar nach Wien, um hier zu studieren. Dann zog es ihn weiter nach Paris, wo er zu einer der angesehensten Musikerpersönlichkeiten avancierte und dort, auf dem Friedhof Père Lachaise, auch seine letzte Ruhe fand. Berühmt geworden sind vor allem seine Bläserkompositionen. Denn Kammermusik für ein solistisches Blasinstrument und begleitende Streicher lag damals im Trend. Auch Mozart hielt da an vorderster Front mit ‒ mit vier Flötenquartetten, einem Oboenquartett sowie einem Horn- und einem Klarinettenquintett. Die Flötenquartette, wohl um 1777 entstanden, sind ganz dem galanten Mannheimer Stil verpflichtet. Das Hornquintett, in Mozarts ersten Wiener Monaten entstanden, schlägt ernstere Töne an, was auch an der Besetzung liegt, die zwei Bratschen zur Violine und zum Violoncello verlangt und dadurch für einen leicht abgedunkelten Klang sorgt. Umso vorteilhafter hebt sich der hellere Hornklang ab.